In: Anthropos: internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde : international review of anthropology and linguistics : revue internationale d'ethnologie et de linguistique, Band 102, Heft 1, S. 257-258
Im Straf- und Maßregelvollzug leben zunehmend lebensältere Menschen. Dies bringt für die Gesellschaft, die Institutionen des Vollzugs und deren Personal aber insbesondere für die Inhaftierten selbst spezifische Herausforderungen mit sich. Pflege unter Bedingungen des Zwangs, Entlassperspektiven oder die Begleitung von Sterbeprozessen sind nur einige Beispiele für die Themen, die in diesem Sammelband zusammengefasst werden. Dabei wird nicht nur Raum gegeben für empirische Studien insbesondere aus dem Bereich der Adressat:innenforschung und für wissenschaftliche Erklärungsversuche von Delinquenz im Alter. Auch Praktiker:innen kommen zu Wort, um die vielfältigen Perspektiven auf die Themen von älteren Gefangenen zusammenzuführen und Impulse für effektive und menschenwürdige (Be-)Handlungsansätze zu liefern. Die Herausgeber Prof. Dr. Christian Ghanem ist Sozialarbeiter (B.A./M.A.) und Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg. Schwerpunkte liegen dabei auf Themen der Sozialen Dienste der Justiz, Strafvollzug, sowie Professionalisierung Sozialer Arbeit. Prof. Dr. habil. Ueli Hostettler ist Sozialanthropologe und leitet die Prison Research Group am Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Bern. Zudem arbeitet er als Professor und Forschungsschwerpunktleiter an der Pädagogischen Hochschule Bern (PHBern). Er hat sich unter anderem intensiv mit Fragen des Lebensendes im Justizvollzug auseinandergesetzt. Dr. Frank Wilde ist Sozialpädagoge und Referent der Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe. Zuvor war er Leiter des Projektes "Drehscheibe Alter" des Humanistischen Verbandes Berlins, welches eine spezielle Beratung für ältere Gefangene anbietet.
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Das Projekt "unabhängige Beratungsstelle für Menschen im Freiheitsentzug und ihre Angehörigen" wurde 2017 von humanrights.ch für eine voraussichtlich dreijährige Pilotphase im Kanton Bern ins Leben gerufen und hat zum Ziel und Zweck, Menschen im Freiheitsentzug und ihren Angehörigen Zugang zu einer unabhängigen kompetenten Rechtsberatung zu verschaffen. So werden die Grundrechte dieser marginalisierten sozialen Gruppe gestärkt und die zuständigen Anstaltsleitungen und Behörden im Hinblick auf systemisch bedingte Schwachstellen im Grund- rechtsschutz sensibilisiert. Das Projekt soll zukünftig auf weitere Kantone ausgeweitet werden. Die Evaluation dauerte vom 1. Juni 2019 bis zum 31. Juli 2019 und fragte nach der Einhaltung der Menschenrechte im Freiheitsentzug, dem Bedarf einer unabhängigen Rechtsberatung, der Qualität der Arbeit der Beratungsstelle gemäss der Wahrnehmung verschiedener Anspruchsgruppen und eruierte potentielle Entwicklungsmöglichkeiten.
L'article est basé sur une recherche portant sur les détenu·e·s étrangers et étrangères dans deux prisons de haute sécurité en Suisse (l'une pour femmes et l'autre pour hommes). Il aborde la prison en tant qu'institution genrée et explore la manière dont elle gère l'hétérogénéité croissante de la population carcérale résultant des migrations et de la délinquance globales. La prison pour hommes applique une politique consistant à ignorer le genre, mais sa logique sous-jacente est masculine. Elle ne reconnaît que de manière limitée les différences ethniques et culturelles. La logique institutionnelle de la prison pour femmes est sensible au genre et permet une plus grande prise en compte de l'hétérogénéité dans la pratique quotidienne des employé·e·s et des détenues.
Menschen im Freiheitsentzug können nicht frei bestimmen, wie und wo sie sterben. Die Thematik des würdevollen Sterbens erfordert daher im Justizvollzug spezielle Aufmerksamkeit. Auf der Grundlage eines Forschungsprojekts stellt das Buch die Perspektiven der verschiedenen Beteiligten dar: Erfahrungen, Fragen, Bedürfnisse, Befürchtungen und Visionen von Gefangenen, Mitarbeitenden und Behörden werden anhand von Material aus Interviews und Beobachtungen anschaulich dargestellt. Die verschiedenen Etappen bis zum Lebensende und zum Tod werden aufgezeigt und aus der Sicht der Forschenden kommentiert.